Vom Nebenstrom zur Hauptidee: Das Konzept hinter StreamUp

Markus Hurschler, Geschäftsführer des Vereins United Against Waste (UAW), hat mit StreamUp ein wegweisendes Förderprogramm ins Leben gerufen, das innovative Lösungen im Bereich Food Save gezielt unterstützt. Im Interview gibt er spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte, die Mission und die ambitionierten Ziele, mit denen StreamUp die Lebensmittelbranche nachhaltig verändern möchte.

Markus Hurschler, was ist die Hauptmotivation hinter dem Förderprogramm StreamUp?

Vor gut zehn Jahren haben wir den Verein United Against Waste gegründet mit einer klaren Mission: Die Lebensmittelverluste in der Schweiz signifikant und messbar zu reduzieren, denn hierzulande entstehen jährlich 2,8 Millionen Tonnen vermeidbare Verluste. Mittlerweile sind fast 200 Firmen der gesamten Wertschöpfungskette Mitglied bei UAW und engagieren sich gegen Lebensmittelverluste. Mit StreamUp gehen wir einen Schritt weiter: Wir wollen Start-ups, Unternehmen und Forschende gezielt fördern, die innovative Lösungen zur Reduzierung von Food Waste entwickeln. Durch die Nutzung des UAW-Netzwerks soll die Umsetzung und Skalierung solcher Ideen beschleunigt werden.

Wie entstand die Idee zu StreamUp, und was steckt hinter dem Namen?

Die Idee zu StreamUp entstand aus der langjährigen Praxiserfahrung in der Arbeit gegen Lebensmittelverluste. Wir haben gelernt, Lebensmittelverluste sind eine komplexe Herausforderung, die langfristige und kollaborative Lösungen erfordert. So entstand die Idee, ein Programm zu schaffen, das mithilfe unseres Netzwerks innovative Food Save Ideen fördert. Der Name „StreamUp“ ist inspiriert von Upcycling und den sogenannten Nebenströmen, also Ressourcen, die in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung oft ungenutzt bleiben. Diese Nebenströme bergen die Möglichkeit, Ausgangspunkt für innovative und zukunftsweisende Projekte zu sein – das war sozusagen die Grundidee, woraus sich dann die Hauptidee zum Programm StreamUp entwickelt hat.

Welche Zielgruppen möchten Sie mit StreamUp erreichen?

StreamUp richtet sich an ein vielfältiges Spektrum an Zielgruppen: von etablierten Unternehmen über Forschungsgruppen bis hin zu Start-ups. Entscheidend ist nicht das Entwicklungsstadium, sondern, dass eine klare Lösungsidee im Fokus steht. Diese sollte dazu beitragen, Lebensmittelverluste wirksam zu reduzieren. Mit wirksam meinen wir, dass der Impact messbar gemacht werden kann. Dafür arbeiten wir mit einer Schweizer Hochschule zusammen.

Was macht StreamUp in Ihren Augen einzigartig?

Wir möchten mit StreamUp eine Lücke in der Förderlandschaft schliessen, indem wir uns monothematisch auf die Entwicklung innovativer Lösungen zur Reduktion von Lebensmittelverlusten fokussieren. Ergänzend zu bestehenden Initiativen, setzen wir auf ein besonders zugängliches Format, das nicht nur Start-ups und Forschende, sondern auch KMUs, ja sogar Konzerne zur Teilnahme einlädt. Für mich ist StreamUp mehr als nur ein Förderprogramm. Wir wollen eine lebendige, interdisziplinäre Community aufbauen, die gemeinsam die Food-Branche nachhaltig verändert. Was StreamUp für mich so besonders macht, ist diese einzigartige Mischung: Der klare Fokus auf Food Save, die einfache Zugänglichkeit und vor allem die Power unseres UAW-Netzwerks.

Wie unterstützt StreamUp die Teilnehmenden konkret bei der Umsetzung ihrer Projekte?

StreamUp bietet Teilnehmenden praxisorientierte Unterstützung durch einen vielseitigen Mentorenpool, der Fachwissen und Kontakte bereitstellt. Im Rahmen von Networking-Events wie Speeddatings werden gezielt Verbindungen zu relevanten Partnern und Ressourcen geschaffen. Gleichzeitig fördern wir aktiv den Austausch zwischen den Teilnehmenden, um Wissen zu teilen und sich gegenseitig bei Herausforderungen zu unterstützen. Der gesamte Prozess wird kommunikativ begleitet, sodass das starke UAW-Netzwerk eingebunden wird und die Sichtbarkeit der Projekte steigt. Mit der Unterstützung einer renommierten Schweizer Hochschule wird der Impact der entwickelten Lösungen wissenschaftlich gemessen, um Fortschritte transparent zu machen und nachhaltige Erfolge sichtbar zu halten. So schafft StreamUp ideale Bedingungen, um Food Save Projekte erfolgreich umzusetzen

Wie sieht der Auswahlprozess für StreamUp aus?

Interessierte können sich bis Ende Dezember 2024 auf der Webseite united-against-waste.c bewerben. Nach einer ersten Evaluation, unter anderem in einem Video-Call, entscheiden wir, ob das Projekt für StreamUp geeignet ist. Ab Januar 2025 beginnt dann das eigentliche Programm mit ersten Networking-Events.

Was erwartet die Teilnehmenden am Ende des Programms?

Als krönender Höhepunkt von StreamUp präsentieren die Teilnehmenden im Juni 2025 ihre innovativen Ideen auf dem UAW-Jahresevent Fokus Food Save. Vor einem Publikum von über 200 Fachleuten haben sie die Bühne, um ihre Visionen greifbar zu machen und ihre Lösungen in einem inspirierenden Pitch vorzustellen. Dieser Moment ist weit mehr als eine Gelegenheit zur Sichtbarkeit und Anerkennung: Er öffnet Türen für strategische Partnerschaften, schafft Raum für wertvolle Netzwerke und gibt den Ideen zusätzlichen Schub für die nächste Entwicklungsphase.

Was wünschen Sie sich langfristig von StreamUp?

Wir möchten, dass StreamUp ein Katalysator für nachhaltige Veränderungen wird. Es geht darum, Lösungen zu fördern, die messbare Ergebnisse liefern und als Vorbild für andere dienen. Unser Plan ist es das Programm jährlich zu wiederholen und im September 2025 mit einer neuen Rekrutierungsrunde zu starten. Dadurch soll auch die Community weiter wachsen den diese soll aus ehemaligen und jeweils neuen Teilnehmenden sowie Mentoren nach und nach ausgebaut werden. Unser Ziel ist es StreamUp fest in der Branche zu verankern und auch etablierte Unternehmen noch vermehrt zur Entwicklung von Food Save Lösungen und zur Teilnahme zu motivieren.

Über StreamUp
Unter dem Motto „Grow Your Food Save Impact“ haben wir das Programm StreamUp ins Leben gerufen – ein praxisorientiertes Programm, das gezielt erfolgsversprechende Projekte zur Reduktion von Lebensmittelverlusten fördert. Jetzt mehr erfahren.

Über den Newsroom
Der Newsroom sammelt spannende aktuelle Geschichten rund um das Branchennetzwerk United Against Waste und seinen Mitgliedern. Haben Sie aktuelle Stories oder Feedback und möchten diese uns mitteilen? Dann melden Sie sich unter 
info@united-against-waste.ch. Wir freuen uns!